Unsere Regeln

Zahnputzbecher

Nein/ Stopp! Die verbale Grenze ist mindestens genauso wichtig wie eine körperliche. Die Kinder lernen verbale und nonverbale Grenzen achten. Zum Beispiel gilt die Regel, wem es beim Mittagessen zu laut ist, gibt durch das Heben der Hand ein Signal, auf das die anderen reagieren müssen. Alle, die das Signal
bemerken, heben ebenfalls die Hand und Schweigen, bis dass es alle bemerkt haben. Dann können die Gespräche zunächst im Flüsterton, dann in angemessener Lautstärke fortgesetzt werden.

Mittagessensablauf: Es gibt zuerst eine Platte mit Rohkost, oder eine Schüssel Salat die herumgeht. Der oder die Kleinste am Tisch darf sich zuerst etwas nehmen, dann wird die Platte an den Sitznachbarn weitergegeben, und alle achten darauf, dass die Anderen noch etwas abbekommen. Die Ältesten am Tisch räumen ab. Hier werden Rücksichtsnahme und soziale Aufmerksamkeit geübt.

Das Essen dauert beinahe 45 Minuten. Die Kinder bleiben sitzen bis alle fertig sind. Jedes Kind wird angehalten, aufzuessen was es sich selbst aufgetischt hat. Sonst gibt es nur den halben Nachtisch, da man ja satt zu sein scheint. Es gibt alle möglichen Regeln, die die Kinder sich gegenseitig beibringen und auf deren Einhaltung sie mit achten! Montags ist Spielzeug-Tag. Bücher und Kuscheltiere können jedoch immer mitgebracht werden, weil diese gemeinsam vorgelesen werden können oder als "Seelentröster" in der Mittagsruhe gebraucht werden. Im Kindergartenalltag gib es keine Süßigkeiten und kein Fleisch.

Zähneputzen nach dem Essen ist obligatorisch.

Hauen und Schlagen sind nicht erlaubt.

Auseinandersetzungsformen werden immer wieder thematisiert und eingeübt: Was ist, wenn man nicht weiterkommt? Wichtig ist, dass es keine reinen Verbote oder Einschränkungen gibt, sondern Verständnis geweckt wird für die Regeln und Abläufe. Was tun, wenn man sauer ist? Gibt es eine Alternative, einen Ausstieg? Solche Themen werden kindgerecht besprochen. Oft geht es um Erster - Sein. Letzter - Sein, etwas Haben, was ein anderer gerade hat, usw.

Sachwerte sollen nicht zerstört werden, aber auch hier gilt wie eben das Prinzip der Rückführung von Verhalten auf ursprüngliche Ursachen, Ziele: Nicht Schimpfen, sondern Fragen ist das Prinzip: Was ist passiert? Was hattest du ursprünglich vor? Was wolltest du erreichen? Der Turm ist kaputt? Was wolltest du ursprünglich? Wie könntest du da trotzdem oder anders hingelangen?

Eine "Verabredungskultur" wird gepflegt und geht regelhaft ab. Vor dem Vorlesen, wenn alle Kinder auf ihren Kuscheldecken lagern, wird gefragt: Wer will sich mit wem wo verabreden? Dann werden die Eltern angerufen und nachgefragt, ob eine Verabredung zuhause oder "auswärts" möglich ist. Die Verabredungen werden als wichtige Gelegenheiten betrachtet, das Zuhause des Anderen kennen zu lernen, das Familiengefühl zu erweitern und die Gruppe durchlässiger zu machen.

Kindertagesstätte »Stehaufmännchen e.V.«